Vielen von uns waren die vergangenen Altstadtfeste noch in bester Erinnerung. Bei unseren Treffen schwärmten wir davon und immer wieder kam der Wunsch auf, wieder ein Altstadtfest zu veranstalten. Also fingen wir mit der Planung an: Im Juli 2020 sollte es stattfinden, und bereits im November 2019 bildeten wir einzelne Gruppen, denen bestimmte Aufgaben zugewiesen wurden.
Am wichtigsten erschien es uns aber, die Anwohner mit einzubeziehen. Wir wollten uns auf die Gudewerdtstraße mit Hauptsitz „Altes Fischerei-Museum“ beschränken. Im November 2019 verteilten wir über 100 Postkarten, um die Bewohner zu informieren und baten sie, zu einem Informationstreffen in die BBS zu kommen. Die Bereitschaft sich zu beteiligen, war leider nicht besonders groß, aber alle, mit denen wir sprachen, begrüßten unser Vorhaben.

Wir machten uns also an die Arbeit! Genehmigungen von der Stadt und den Einwohnern einholen, Parkplätze freihalten für die Handwerker, die ihr altes Handwerk zeigen wollten, Ausweichparkplätze finden, Zelte, Bänke und Tische bestellen, Getränke, Kaffee und Kuchen, Musik („Borbyer Dixies“) und evtl. Drehorgel-Mann organisieren. Feuerwehr bitten, ob sie sich an der alten Feuerwache präsentieren könnten (in alter Uniform usw.) und vieles mehr.

Ich hatte schon 2014 zu den alten Handwerkern gute Verbindungen, und so sagten viele wieder zu, sich bei uns zu präsentieren. Aber es war nicht leicht, alle auf den Termin 25. Juli 2020 einzustimmen. Der Reepschläger aus den Elbmarschen musste aus Altersgründen absagen, aber der Kunstschmied, der Gürtler (Metallarbeiter), der Steinmetz, der Bernstein-Schleifer, ein Drechsler an seiner Hobelbank, Frauen mit Webrahmen und alten Strick-Methoden sagten zu. Die Schwester von Wolfram Splittgerber wollte ihre Töpfereien vorstellen. Die Bonbon-Kocherei hatte zugesagt, uns mit „alten“ Süßigkeiten zu erfreuen. Ein Eckernförder, der Buddelschiffe herstellte, wollte kommen.


Auch die ehemaligen Besitzer der Wäscherei Mahrt wollten versuchen, uns noch einige alte Zinkwannen und Zubehör zur Verfügung zu stellen, obwohl sie ihr Geschäft in der Langebrückstraße schon aufgegeben hatten.
Im alten Pastorat, wo jetzt der Waldorf-Kindergarten untergebracht ist, wollte Elke mit Kindern alte Spiele wieder aus der Versenkung holen, vorlesen und unseren Altstadtverein präsentieren.
Wir waren alle guten Mutes, dass es wieder ein schönes Fest wird, aber leider machte uns CORONA einen Strich durch die Rechnung. Alles wurde abgesagt.

Helga Giese im April 2025
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Helga Giese